Ein Schieferdecker auf der Flucht
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Ist das Leben die Summe eigener Entscheidungen oder Schicksal? Über diese Frage kommen der beinamputierte Johann Schwarz und der Autor Anfang der 1960er-Jahre ins Gespräch. Johann Schwarz vertraut ihm an mehreren Abenden seine Lebensgeschichte an: 1937 flieht Johannes, der als Schieferdecker arbeitet, vor seiner Hochzeit aus dem Bergischen Land nach Österreich. Er gibt vor, ein politischer Flüchtling zu sein. Als Hitler ein Jahr später in Österreich einmarschiert, wird es Johannes zu gefährlich. Seine unfreiwillige „Reise“ führt ihn weiter in die Nähe von Sarajevo, wo er drei Jahre lang ein unbeschwertes Leben führt, bis 1941 der Balkankrieg ausbricht. Nun wird Johannes zum jugoslawischen Partisanenkämpfer. Da er aber nicht auf seine deutschen Landsleute schießen will, flieht er nach Griechenland und gerät dort in den Bürgerkrieg. Seine Flucht führt ihn schließlich auf ein Lazarett-Schiff. Hier wird er als deutscher Spion verhaftet und in ein britisches Kriegsgefangenenlager nach Nordafrika gebracht. Über verschiedene Stationen kommt er nach fast 30 Jahren zurück nach Deutschland – und steht vor den Trümmern seines Lebens. Johannes Biographie ist in dieser wahren Erzählung eng verknüpft mit der Geschichte des Nationalsozialismus und Nachkriegseuropas. Eine lehrreiche, bewegende und vor allem authentische Geschichte! „Verknüpft mit seiner persönlichen Geschichtsdeutung liest sich die unfreiwillige Europareise unter falschem Namen mit ihren Alltagsbeobachtungen und folgenschweren (Fehl-)entscheidungen berührend und tragisch zugleich.“ (Praxis Geschichte 6/2014)