Scripta Treverorum
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Trier ist als Augusta Treverorum nicht nur Deutschlands älteste Römerstadt (und Stadt überhaupt); es hat auch eine unvergleichliche lateinische Tradition. Obschon das bald nach 2000 vor (!) Chr. verfasste lateinische Grabgedicht auf den sagenhaften Stadtgründer Trebeta, einen babylonischen Prinzen, unmöglich echt sein kann, vom 3. Jahrhundert nach Chr. an sprudelt eine lateinische Literatur in diesem „Rom des Nordens“ (Mommsen), wo der sprachgewaltige Ausonius den kaiserlichen Nachwuchs erzieht. Auch als das durch Franken- und Hunnenstürme gebeutelte Trier seine römische Vergangenheit vergessen hat, ist es mit dem Latein nicht am Ende, wie etwas das fabulöse Geschichtswerk der Gesta Treverorum zeigt. In der Neuzeit schreiben hier große Dichter für die Schulbühne ihre Lateindramen; hier wirkt mit lateinischer Wortgewalt Friedrich Spee, Patron der unschuldig verfolgten Hexen. Und später bezeugen die Lateinstudien auch des Karl Marx die vom Trierer Gymnasium ausgehenden geistigen Kräfte. Noch heute mahnt das Siegel der von einem lateinmächtigen Papst gegründeten Universität, die Gaben der Weisheit (dona sophiae) nicht im Fachspezialistentum zu zersplittern. Dieses Buch, Scripta Treverorum, aus Spezialstudien eines Klassischen Philologen erwachsen und wissenschaftlich fundiert, versucht die lateinischen Schätze Triers in Original, Übersetzung und Kommentar einem nicht fachlichen Publikum nahe zu bringen. Wie sonst ein Touristenführer durch die Straßen, so leitet dieses unterhaltsame Buch durch die Epochen einer Stadt, die bis heute ohne ihr Latein nicht zu denken ist. Legite Scripta Treverorum: operae pretium erit. Lesen Sie dieses Buch: Es lohnt sich.