Portugal im Jahre Null
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Mario Soares, Sieger der Wahl von 1975, war der richtige Mann zur richtigen Zeit. Soares, der es vollbrachte, einen Bürgerkrieg zu vermeiden, war nicht der Typ des charis-matischen Machtmenschen – er war bescheiden und umgänglich. Auf Michael Ruetz wirkte er wie eine Reinkarnation von Salvador Allende. Selten wurden einem Politiker so viel spontaner Glaube, so viel Liebe und Hoffnung entgegengebracht wie ihm. Echte Sympathie, die nicht erkauft werden musste. Der Zufall brachte den Künstler mit einer Arbeitsgruppe zusammen, die den Wahlkampf von Mario Soares zu organisieren half. In jener Zeit sind diese Bilder entstanden. Es hätte Michael Ruetz sehr gereizt, ein umfassendes Portrait von Portugal im Jahre Null zu zeichnen, doch hatten bei seinen späteren Reisen andere Projekte Vorrang. So blieb es bei der Skizze, die das Gemälde nur ahnen lässt. Der Augenblick im Frühling 1974 aber: er war kostbar und unwiederbringlich.