Mystik und Politik
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Mystik thematisiert die Grenzen sprachlichen Ausdrucksvermögens, das Verhältnis von Einheit und Differenz, Allgemeinem und Besonderem, Begriff und Bild. Das mystische Denken in Paradoxien und Analogien und die Frage nach der Darstellbarkeit des Undarstellbaren wurden nicht erst in der Postmoderne, sondern schon in der Frühromantik wiederbelebt. Am Beispiel des Werkes von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe geht das Buch den linken Suchbewegungen nach der Dekonstruktion des Marxismus und der Aufklärung nach. Es untersucht die eklektischen Anleihen bei Gramsci, Sorel, Freud, Nietzsche, der Frühromantik und nicht zuletzt bei Carl Schmitt für einen politiktheoretischen Ansatz, dessen Ziel eine linke Hegemonie unter den Bedingungen zunehmender gesellschaftlicher Pluralisierung ist. Der Weg der Autoren vom Marxismus zum Libertarismus führt zur Kritik am Normativen und zu politischem Symbolismus. Während Laclau einen linken Populismus propagiert und mit der gesellschaftskonstitutiven Funktion von Rhetorizität als System von Tropen begründet, entwickelt Mouffe das liberalismuskritische Konzept der „agonalen Demokratie“. Nicht zuletzt wird auch danach gefragt, welche politische Reichweite ein Denken hat, das in der Paradoxie von Negation und Affirmation des Bestehenden gefangen bleibt.