Optionen einer sozialwissenschaftlichen Bild-Hermeneutik
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Die Inhalte dieses Buches dienen dazu, Bilder, Fotos und Zeichnungen als Ausdrucksgestalten der menschlichen Lebens-Praxis lesen zu lernen. Die Texte, die sich um die von Oevermann in diesem Band meisterhaft vorgestellte Analyse einer Google-Earth-Werbung gruppieren, beziehen sich auf die Anwendung und Veranschaulichung allgemeiner Prinzipien der Bild-Hermeneutik. Gezeigt und exemplifiziert wird eine methodisch kontrollierte Vorgehensweise, die es ermöglicht, Bild und Sprache wie ein Werk zu verstehen. Herausgearbeitet wird, dass das bildbasierte Untersuchungsdesign in vielen Bereichen der Sozialforschung ebenso etabliert werden sollte, wie in der professionellen Praxis, die zur Autonomisierung des Menschen beiträgt. Eine Kinderzeichnung – 'Drei Wesen mit langen Ohren' – steht ebenso im Zentrum des Buches wie die methodenkritische Auseinandersetzung mit konkurrierenden Verfahren der Bildinterpretation, die nicht rekonstruktiv sondern subsumtionslogisch verfahren. Ein Beispiel ist das Testverfahren 'Familie in Tieren'. Ein Familienfoto dient dazu, ein Lebensthema – im Kontext der biografischen Forschung – gleichsam leiblich erfahrbar werden zu lassen. Typologisch zeigt sich, wie sehr eine einschränkende Erziehung das Leben in seiner autonomen Entfaltung stört. An einem Einzelportrait lässt sich erkennen, wie 'Fotografien als Quelle der Rekonstruktion von Entwicklungsprozessen' in Lehre und Forschung dienen und wie eine professionelle Praxis konstruktiv und gestaltrichtig damit arbeiten kann, um Krisen zu identifizieren und eine stellvertretende Krisenbewältigung zu ermöglichen. Autorinnen und Autoren u. a.: Detlef Garz, Axel Fehlhaber, Sandra Kirsch, Klaus Kraimer, Ulrich Oevermann, Boris Zizek, Lalenia Zizek