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Die moralischen Intuitionen, die unser Denken und Handeln leiten, stammen aus vormodernen Gesellschaften. Das moralische Sollen, besonders seit I. Kant, richtet sich direkt an den Einzelnen, der seine egoistischen Neigungen überwinden soll. In modernen Gesellschaften mit ihren neuen Strukturen, insbesondere der Marktwirtschaft, wird das moralische Handeln jedoch gefährdet. Wettbewerb und Gewinnstreben sowie die Bedeutung globaler Gemeinschaftsgüter können dazu führen, dass weniger moralische Akteure die ehrlichen Menschen ausnutzen. Das Sprichwort „Der Ehrliche ist der Dumme“ verdeutlicht diese Problematik. Moralisches Handeln im Alltag ist nur dann möglich, wenn es durch eine sanktionsbewehrte soziale Ordnung vor systematischer Ausbeutung geschützt wird, denn Sollen setzt Können voraus. In diesem Kontext wird eine Ethik entwickelt, die diesen Bedingungen Rechnung trägt, ohne die Werte der abendländisch-christlichen Ethik, wie Freiheit, Würde und Solidarität, in Frage zu stellen. Die erforderlichen Verhaltensänderungen ergeben sich aus den veränderten Bedingungen. Nur eine solche Ethik kann den Menschen in der modernen Welt normative Orientierung bieten und sie vor moralischen Überforderungen und der daraus resultierenden Resignation bewahren.
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Sollen und Können, Karl Homann
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- 2014
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