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Das neue Werk von Wolfgang Haberl über Rio Reiser und seine Band Ton Steine Scherben beleuchtet bisher unbekannte Aspekte des Lebens des Künstlers. Der Autor platziert Reiser in ein gut recherchiertes gesellschaftliches, politisches und kulturelles Umfeld. Ob Reiser als Anarchist im modernen Sinne betrachtet werden kann, ist fraglich; er selbst nannte sich einen disziplinierten Preußen. Geboren in Berlin und 1950 in einer evangelischen Kirche getauft, zeigte er früh Widerstand, indem er bei seiner Taufe den Talar des Seelsorgers festhielt. Mit vierzehn verweigerte er die Konfirmation und wollte Quäker werden, was seine Abneigung gegen materielle Versuchungen verdeutlicht. Reiser war ein christlicher Anarchist, der versuchte, die moralischen Werte des Neuen Testaments mit den Erzählungen von Karl May und den Theorien von Karl Marx zu verbinden. Sein Leben und seine Musik waren geprägt von dem Credo: „Wir sind geboren, um frei zu sein!“ Haberl führt den Leser in die bewegte politische Zeit der APO und der Baader-Meinhof-Gruppe ein und stellt Reisers Texte in ihren historischen Kontext. Auch die Lieder nach der Zeit mit den Scherben werden liebevoll und kritisch betrachtet. Das Buch bietet eine wertvolle Erhellung der Zeit, in der Reiser lebte, und erleichtert das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Zeitgeist und künstlerischem Werk.
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Rio Reiser, Wolfgang Haberl
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- Erscheinungsdatum
- 2015
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