"Die süße Macht der Töne …“
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Shakespeares Dichtung verfügt über „a strong verbal music of its own“ (Benjamin Britten), sie ist verklanglichte Poesie und spracherzeugte Musik zugleich. Sie greift in Wort- und Bildwahl, Symbolik und Metaphorik vielfältige musikalische Aspekte auf und bedient sich musiktheoretischer Standards des Elisabethanischen Zeitalters. Indem die Spannbreite von unhörbarer Himmelsmusik bis zu hörbarer Weltmusik reicht, erschließt sie eine neue Qualität an emotionaler Betroffenheit, Melancholie, magischer Kraft und psychischer Empfindungstiefe. Im „Kaufmann von Venedig“ löst der Jüngling Lorenzo die zentrale Frage „Was ist Musik?“ mit Verweis auf „die süße Macht der Töne“, welche nur musische Seelen wahrzunehmen vermögen. Dieses Musikverständnis macht verständlich, warum zahlreiche Dramen bis heute als Opern, Tanztheater oder Musical adaptiert wurden. Die Beiträge des vorliegenden Bandes beleuchten die musikalischen Dimensionen in Shakespeares Theaterstücken und erkunden exemplarisch deren Ausstrahlung und Nachwirkung bis in die Jetztzeit.