Der Regierungssprecher als Mediator zwischen Regierung und Öffentlichkeit
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“Das Bundespresseamt müßte an sich selbst zweifeln, arbeitete es zu allseitiger Zufriedenheit. Seine Stellung ist zu exponiert und seine Funktion im Regierungsapparat zu wichtig, als daß Kritik ausbleiben könnte“ (Kaiser in: DIE ZEIT v. 7.8.1970). Diese Feststellung weist auf die vielfältigen An- und Herausforderungen und Erwartungen, denen sich das Bundespresseamt und die Regierungssprecher täglich stellen müssen. Die vorliegende Untersuchung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Aufgabenspektrum des Regierungssprechers aus der soziologischen Perspektive zu beschreiben und seine Position im Geflecht der gouvernementalen Kommunikation transparent zu machen. Um jedem Mißverständnis vorzubeugen: Die Rolle des Chefs des BPA als Sprecher der Bundesregierung – nicht als Leiter des BPA – steht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Rollenkategorie erschien dem Verfasser analytisch besonders geeignet, weil durch sie das Netz von vielseitigen Erwartungen, Normen und Zwängen in der Vielfalt der Organisations- und Interessenstrukturen angemessen verdeutlicht werden kann. Wenngleich diese Arbeit nicht den Anspruch erheben kann, eine Geschichte des BPA und seiner Informationspolitik und Öffentlichkeitsarbeit zu bieten, so dürfte doch die eingehende Behandlung aller Regierungssprecher der deutschen Nachkriegsgeschichte bis 1982 einen wertvollen Beitrag zur Darstellung des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung und seiner Amtschefs liefern.