Brown vs. Calder
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Wer kennt nicht das Bild von den ruhe- und regellos sich bewegenden Molekülen, aus denen sich die Materie aufbaut: Ähnelt das unserer Gedankenarbeit? Ist die Wärmebewegung von Teilchen, die der schottische Botaniker Robert Brown 1827 entdeckte, als Modell dafür tauglich? Oder sollen wir doch eher eines der Mobiles des US-amerikanischen Bildhauers Alexander Calder heranziehen, um uns ein Bild vom Zusammenwirken der Gedanken im schöpferischen Prozess zu machen? Brown’sche Bewegung und Calders kinetische Kunst, Unordnung und Gleichgewicht – entlang dieser beiden Positionen entwickelt Peter Rosei seine poetologischen Gedanken und versucht, ausgehend von bisherigen Überlegungen zur Kunst für sich möglichst gültige Aussagen zu treffen. Dabei umkreisen seine Gedanken folgende Fragestellungen: Wie hängen Wahrnehmen, Erinnern und Gestalten zusammen? Wie verhält sich das Kunstwerk zur Wahrheit? Gibt es das: künstlerisches Denken? Was ist Stil? Was ergibt sich aus den Gegenüberstellungen von Detail und Ganzem, Funktion und Zeitlichkeit, Bild und Essay?