Des Siegers Beute
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Vergoldete Bronzestatuen von Feldherrn zu Pferde waren die höchste Ehre, die der römische Senat in der späten Republik vergeben konnte. Die besterhaltenen Statuen dieser Art sind die eindrucksvollen Bronzen, deren Fragmente bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Cartoceto, einem Ortsteil von Pergola unweit der Hafenstadt Ancona, gefunden wurden. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten sind sie im Museum der Kleinstadt Pergola ausgestellt. Die historischen Voraussetzungen und die Entdeckungsgeschichte der Skulpturengruppe sind nicht eindeutig. Warum wurden die Statuen nicht aufgestellt, aber auch nicht recycelt, sondern abseits in der Erde geborgen? Eine Lösung bietet die Annahme, der in dieser Gruppe geehrte Feldherr ist der römische Senator und Konsul des Jahres 39 v. Chr. Gaius Asinius Pollio (*74 v. Chr., †7 n. Chr.). Am 25. Oktober 39 v. Chr. feierte er einen Triumph über die Illyrer. Aus diesem Anlass könnten die Statuen geschaffen worden sein. Doch bald sollte sich die politische Situation ändern. Die Aufstellung der Bronzen erschien nicht mehr opportun.