
Parameter
Mehr zum Buch
Im Band 40 der Abhandlungen der leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin diskutieren namhafte Vertreter verschiedener Fachgebiete – der Kybernetik (Informatik), Logik, Semiotik und Philosophie – über systematische und methodische Probleme in der gegenwärtigen Forschung und mit Blick auf künftige Entwicklungen, indem sie auf das umfassende Werk von Georg Klaus Bezug nehmen. Dabei steht die Kybernetik, die heute eher unter dem Namen „Informatik“ geläufig ist, im Mittelpunkt. Wenn auch die öffentliche Wahrnehmung der ursprünglichen Kybernetik zurückgegangen ist, gilt dies nicht in gleichem Maße für ihre tatsächliche Wirksamkeit. Diese hat eher zugenommen. Sie ist in den verschiedenen System-Wissenschaften gegenwärtig, immer dort, wo eine erhöhte Aufmerksamkeit für komplexe Zusammenhänge, für Ganzheitsphänomene in der Interaktion von System und Umwelt erforderlich ist. In der Tat! Die klassischen Naturwissenschaften kannten nur die Begriffe „Kraft“ und „Stoff“. Phänomene wie Information, komplexe Wechselwirkungen und Organisation wurden von ihnen nicht untersucht. Die Kybernetik beleuchtete dagegen Denkmodelle, mit welchen Phänomene der Zweckmäßigkeit in der lebenden Natur, im Rahmen von Multistabilität und Selbstorganisation, einzelwissenschaftlich untersucht werden konnten. Phänomene also, die sonst eher Gegenstand der spekulativen Naturphilosophie gewesen waren. Die heute immer häufiger verwendete Silbe „Cyber“ ist nicht das Einzige, was von der Kybernetik zurückgeblieben ist. Überall dort, wo es zu Recht deutlich zu machen gilt, daß sich durch die Entwicklung des Internets und neuerdings der darauf fußenden Entwicklung des „mobile computing“ und des „Internets der Dinge“, große Veränderungen vollziehen, ist die Silbe „Cyber“ durchaus angebracht. In diesem Sinne wird gegenwärtig auch von „Cyber Science“ und „Cyber Industry“ gesprochen. Wenn damit auch vorrangig auf die Bedeutung der globalen digitalen Netze für diese Entwicklung hingewiesen wird, so bedeutet „Cyber Industry“ aber zugleich auch eine qualitativ neue Etappe der Automatisierung, sodaß schon von einer sich anbahnenden Vierten Industriellen Revolution, von der Industrie 4.0, gesprochen wird. Der Kern dieser weiteren industriellen Revolution ist nach wie vor der Grundgedanke der Kybernetik – die Steuerung und Regelung der Produktionsprozesse. In einem weiten, interdisziplinären Kontext haben einst die Werke von Georg Klaus wesentlich dazu beigetragen, den ganzen systematischen und methodischen Rahmen des hier Thematisierten aufzuspannen. In diesem Sinne verstehen sich die hier versammelten Beiträge als eine Würdigung dieses Werkes im ehrenden Angedenken an Georg Klaus anläßlich der 100. Wiederkehr seines Geburtstages, und zeugen zugleich an Hand der breitgefächerten aktuellen Anwendungsbeispiele der Kybernetik zugleich von der fundamentalen Bedeutung der inspirierenden Forschungen von Georg Klaus.
Buchkauf
Kybernetik, Logik, Semiotik, Klaus Fuchs Kittowski
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2015
Lieferung
Zahlungsmethoden
Feedback senden
- Titel
- Kybernetik, Logik, Semiotik
- Sprache
- Englisch
- Autor*innen
- Klaus Fuchs Kittowski
- Verlag
- Trafo-Wiss.-Verl.
- Erscheinungsdatum
- 2015
- ISBN10
- 3864640954
- ISBN13
- 9783864640957
- Kategorie
- Skripten & Universitätslehrbücher
- Beschreibung
- Im Band 40 der Abhandlungen der leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin diskutieren namhafte Vertreter verschiedener Fachgebiete – der Kybernetik (Informatik), Logik, Semiotik und Philosophie – über systematische und methodische Probleme in der gegenwärtigen Forschung und mit Blick auf künftige Entwicklungen, indem sie auf das umfassende Werk von Georg Klaus Bezug nehmen. Dabei steht die Kybernetik, die heute eher unter dem Namen „Informatik“ geläufig ist, im Mittelpunkt. Wenn auch die öffentliche Wahrnehmung der ursprünglichen Kybernetik zurückgegangen ist, gilt dies nicht in gleichem Maße für ihre tatsächliche Wirksamkeit. Diese hat eher zugenommen. Sie ist in den verschiedenen System-Wissenschaften gegenwärtig, immer dort, wo eine erhöhte Aufmerksamkeit für komplexe Zusammenhänge, für Ganzheitsphänomene in der Interaktion von System und Umwelt erforderlich ist. In der Tat! Die klassischen Naturwissenschaften kannten nur die Begriffe „Kraft“ und „Stoff“. Phänomene wie Information, komplexe Wechselwirkungen und Organisation wurden von ihnen nicht untersucht. Die Kybernetik beleuchtete dagegen Denkmodelle, mit welchen Phänomene der Zweckmäßigkeit in der lebenden Natur, im Rahmen von Multistabilität und Selbstorganisation, einzelwissenschaftlich untersucht werden konnten. Phänomene also, die sonst eher Gegenstand der spekulativen Naturphilosophie gewesen waren. Die heute immer häufiger verwendete Silbe „Cyber“ ist nicht das Einzige, was von der Kybernetik zurückgeblieben ist. Überall dort, wo es zu Recht deutlich zu machen gilt, daß sich durch die Entwicklung des Internets und neuerdings der darauf fußenden Entwicklung des „mobile computing“ und des „Internets der Dinge“, große Veränderungen vollziehen, ist die Silbe „Cyber“ durchaus angebracht. In diesem Sinne wird gegenwärtig auch von „Cyber Science“ und „Cyber Industry“ gesprochen. Wenn damit auch vorrangig auf die Bedeutung der globalen digitalen Netze für diese Entwicklung hingewiesen wird, so bedeutet „Cyber Industry“ aber zugleich auch eine qualitativ neue Etappe der Automatisierung, sodaß schon von einer sich anbahnenden Vierten Industriellen Revolution, von der Industrie 4.0, gesprochen wird. Der Kern dieser weiteren industriellen Revolution ist nach wie vor der Grundgedanke der Kybernetik – die Steuerung und Regelung der Produktionsprozesse. In einem weiten, interdisziplinären Kontext haben einst die Werke von Georg Klaus wesentlich dazu beigetragen, den ganzen systematischen und methodischen Rahmen des hier Thematisierten aufzuspannen. In diesem Sinne verstehen sich die hier versammelten Beiträge als eine Würdigung dieses Werkes im ehrenden Angedenken an Georg Klaus anläßlich der 100. Wiederkehr seines Geburtstages, und zeugen zugleich an Hand der breitgefächerten aktuellen Anwendungsbeispiele der Kybernetik zugleich von der fundamentalen Bedeutung der inspirierenden Forschungen von Georg Klaus.