Semantische Remotivierung als Produkt laienhafter Reflexion über Sprache
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Diese Monographie widmet sich sprachlichen Verstärkungsprozessen, die auf schwach motivierte oder unmotivierte Lexikoneinheiten im Rahmen der Systemmöglichkeiten strukturaufbauend und bedeutungsverleihend wirken. Mit ihrem eigenständigen Status stellen die (Re)Motivierungstendenzen ein natürliches Gegengewicht zu den formal-semantischen Abbauvorgängen der Grammatikalisierung dar. Anhand der Wortwahlaktionen „Das schönste deutsche Wort“ und „Unwort des Jahres“ wird empirisch gezeigt, welche Strategien sprachliche Laien im reflektierten Umgang mit dem Wortschatz anwenden, um einen Zusammenhang zwischen Form und Sinn sprachlicher Einheiten herzustellen, statt diese nur als arbiträre Zeichen hinzunehmen. Ziel der Arbeit ist es, die vielfältigen Wesensarten individueller Bedeutungszuweisungen anhand von einheitlichen Parametern unter Berücksichtigung psycholinguistischer Hintergründe zu klassifizieren. Dank einer umfassenden Typologie wird belegt, dass Remotivierungen häufiger als bislang angenommen vorkommen. Zugleich wird ihre große Relevanz über die Alltagskommunikation hinaus aufgezeigt.