Sandmeer
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Wie mit einem feinen Skalpell geformt ziehen sich die Sandkanten im Großen Sandmeer von Ägypten Richtung Horizont. In geradezu technischer Präzision entstehen Kontraste wie bei einer modernen Architektur. Geometrische Flächen und Strukturen durchdringen den Bildausschnitt und lassen den Betrachter beinahe daran zweifeln, dass es sich hierbei um „Natur“ handelt. Fernab der landläufigen Vorstellungen von Wildheit und chaotischem Durcheinander findet sich in dieser Art der Natur eine fast schon surreale Ordnung in unwiderstehlicher Ästhetik; eine Ästhetik, die den Fotografen Volkhard Hofer zu gestalterischer Perfektion antreibt. Nicht nur die Umsetzung in Schwarzweiß unterstreicht diesen surrealen Eindruck, es ist auch das Abstraktionsvermögen des Fotografen bei der Komposition, das seine Wüstenbilder so „anders“ wirken lässt. Seine Wüstenfotos weiten den Blick ein wenig. Die Bildausschnitte werden größer und doch ist es – im Verhältnis zur schier endlosen Weite der Wüste – auch hier die Konzentration, die die Bilder bestimmt. Der Fotograf hat die hier gezeigten Gebiete der Sahara zwischen Syrien und Ägypten, zwischen Algerien und dem Tschad in den vergangenen zwanzig Jahren immer wieder aufgesucht. Zuletzt wurde es immer schwieriger bis unmöglich, hierherzugelangen, denn der anhaltende verheerende Bürgerkrieg in Syrien wirft einen tiefen Schatten auf die gesamte Region. Volkhard Hofer zeigt mit seiner subjektiven und reduzierten Sichtweise Bilder dieser einmaligen Wüstengebiete. Er gewährt uns visuellen Einblick in seine Faszination „Sandmeer“ und das bildnerische Angebot der Natur, das jegliche menschliche Fantasie übertrifft.