Text und Trance
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In der brasilianischen Umbanda-Religion gibt es eine Vielzahl von Diskursformen, die im jeweiligen Kontext die religiös-rituelle Wirklichkeit des Rituals abbilden. Bei der synkretistisch geprägten Zeremonie handelt es sich um einen Besessenheitskult, in welchem der kommunikative Austausch zwischen Gläubigen und inkorporierenden Medien im Mittelpunkt steht. Da in Besessenheitszeremonien rituelle Wissensbestände vermittelt werden, die jeweils in der Interaktion (re)aktiviert bzw. ausgehandelt werden, wird der Blick des Lesers auf den Moment der Trance und auf die in diesem besonderen Gesprächsrahmen sichtbaren sprachlichen Merkmale gelenkt. Hierbei werden sprachliche Kontextualisierungsverfahren und die damit verbundenen sozialen Wirklichkeitskonstruktionen erschlossen. Aus wissenschaftlicher Perspektive dienen konstruktivistische Perspektiven und interaktionelle Auswertungsverfahren als theoretische und empirische Basis.