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Umbruchserfahrungen zerstören sowohl Zukunft als auch Vergangenheit: Hoffnungen zerplatzen, und allgemeingültige Geschichtserzählungen verlieren ihre Plausibilität. Im 20. Jahrhundert wurde der Bruch, einst optimistisch betrachtet, zu einer zerstörerischen Erfahrung. Wie nahmen deutsche Historiker die wiederholten Umbrüche seit 1914 wahr und wie reagierten sie? Diese Fragen werden anhand des Historikers Friedrich Meinecke untersucht, der 1862 in Salzwedel geboren wurde und 1954 starb. Sein Leben umspannt bedeutende Ereignisse wie die Reichsgründung, die beiden Weltkriege, die Revolution von 1918/19, die Machtübernahme der Nationalsozialisten und die Gründung der beiden deutschen Staaten nach 1945. Die Autorin analysiert eine Vielzahl veröffentlichter und unveröffentlichter Quellen, um die Geschichts- und Zukunftsbilder sowie die Selbst- und Fremdwahrnehmungen Meineckes nachzuzeichnen. Sie zeigt, wie er sich seit 1914 als Querdenker und selbstkritischer Gelehrter inszenierte, der das Umlernen, Anderssein und persönliche Scheitern zelebrierte. Meinecke wird als erfolgreicher Architekt seiner Lebensgeschichte dargestellt, die nach 1945 oft stereotyp erzählt wurde. Diese historiographische Biographie seit 1914 ermöglicht einen detaillierten Blick in das Atelier, in dem das spätere Meinecke-Bild entworfen wurde, und trägt zur angemessenen Beurteilung der deutschen Geschichtswissenschaft im „Zeitalter der Extreme“ bei.
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Zäsuren – Katastrophen – Neuanfänge, Ute von Lüpke
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- 2015
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