Das christliche Sklavenland
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Jürgen Misch DAS CHRISTLICHE SKLAVENLAND Menschenhandel im frühen Mittelalter bis zur Neuzeit 2015. Format: DIN A5, kartoniert. 80 Seiten. ISBN: 978-3-944101-37-8 12,80 Euro. Rhombos-Verlag, Berlin Zum Buch In der Überlieferung erscheint die Geschichte gewöhnlich als eine lange Reihe strahlender Heldentaten und siegreicher Kriege zur Abwehr gefährlicher Feinde, als glänzende kulturelle Entwicklung, als ständige Vermehrung von Wissen, Wohlstand und Glück in Dörfern und Städten. Bei der Darstellung der abendländischen Geschichte werden die Gräuel und Verbrechen der Päpste und Kaiser, der Kardinäle, Erzbischöfe, Herzöge und Grafen meist verschwiegen, ihre wahren Motive werden nur selten genannt: Alle Taten und Untaten, Pläne, Intrigen und Kämpfe des Einzelnen, der verschiedensten Gruppen oder Völker zielen darauf ab, möglichst viel Macht über andere Menschen zu erlangen, um deren Arbeitskraft für sich zu nutzen. Über die Sklaverei im Altertum geben die Geschichtsbücher bereitwillig Auskunft. Dann aber, nach dem Untergang des Weströmischen Reiches, mit dem wachsenden Einfluss des Bischofs von Rom, am Ende der Antike also und dem Beginn des Mittelalters um 500, ist in den Geschichtsbüchern von Sklaverei kaum mehr die Rede. Das Thema wird erst wieder mit der Verschleppung von Afrikanern nach Amerika aktuell. Dieses Buch geht der Frage nach, in welchem Ausmaß es die systematische Versklavung und Ausbeutung von Menschen auch im Machtbereich des christlichen Abendlandes gegeben hat. Haben etwa die während der „Völkerwanderung“ nach Italien, Spanien und Gallien vordringenden Germanen in ihrem Edelmut den geknechteten Massen die Freiheit geschenkt? Oder hat der Sieg der sogenannten Lehre Christi in Westeuropa ein neues, glückliches Zeitalter eingeläutet? Jürgen Misch zeigt auf, dass davon nicht die Rede sein kann. Da die Versklavung und Ausbeutung von Menschen enorme materielle Gewinne versprach, wundert es nicht, dass während der Christianisierung der Handel mit europäischen Sklaven einen besonderen Aufschwung nahm. Mit dem Segen der Kirche durften die sogenannten Heiden bedenkenlos ausgebeutet werden. Seite für Seite blättert Misch dieses dunkle Kapitel auf und zeigt wie materielle und sexuelle Gier, Niedertracht und Machtstreben der Eliten eine gewissenlose Sklavenhaltergesellschaft schufen.