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Jedes Jahr zur Kirschenzeit
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Heidemarie Hecht erzählt vom Wandel des Naumburger Kirschenfestes: von seiner Neuerfindung als Fest der städtischen Gemeinschaft um 1800 und dem Zauber der Hussitensage, jener schönen Legende vom Sieg der „Schwachheit über die Stärke“, kindlicher Unschuld über die Logik der Waffen. Aber sie zeigt auch, wie sich dieses arglose Kinderfest im 19. Jahrhundert immer mehr zum Geschäft verwandelt, bald mit nationalistischen Tönen auflädt und nahtlos in die Inszenierungen der NS-„Volksgemeinschaft“ übergeht, bis 1938 ein vermeintlich germanischer „Bändermann“ an die Stelle der alten Sage tritt. Am Ende steht ein Ausblick auf die Erneuerung des Festes und seine wieder andere Politisierung in der DDR.
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2015
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