Atomistik in der Geschichte
Autoren
Mehr zum Buch
Das Buch beschreibt die Entwicklung unseres Wissens über die Atome von der Antike bis zur Entdeckung des Higgs-Bosons im Jahr 2012. Die mystischen Vorstellungen in griechisch-hellenistischer Zeit werden ebenso dargestellt wie die Schicksalsschläge und biografischen Verwerfungen im Leben mittelalterlicher Naturphilosophen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Vorstellungen antiker und spätmittelalterlicher Naturphilosophen dann als eine Art Schatztruhe angesehen werden können, wenn man erkennt, dass Naturwissenschaft ohne Experimente nicht möglich ist und das mathematisch definiertes Begriffsinventar die Forschungen erleichtert. Die Methoden von N. v. Oresme und G. Galilei, die eine systematische Erweiterung unserer Kenntnisse über die Natur ermöglichen, werden geschildert. Im Prinzip wendet man diese Methoden noch heute an. Im Spätmittelalter und der beginnenden Neuzeit führte die aufkommende Aristoteles Kritik zu einer zwiespältigen Situation (doppelte Wahrheit), die ihren Ausweg in der Epoche der Aufklärung fand. Damit waren die Grundlagen geschaffen, die später zu einer Wissenschaft von der Natur führten. Der Autor stellt detailliert die Vorstellungen zum Materieaufbau von G. Galilei, R. Descartes, R. Boyle und I. Newton vor. Durch die Gedanken von G. E. Stahl, A. L. Lavoisier und J. Dalton werden die Wandlungen der Alchemie zur Naturwissenschaft dem Leser nahegebracht. Die Entdeckung des Elektrons durch J. J. Thomson am Ende des 19. Jahrhunderts war der Meilenstein, der einen Teil der Vorstellungen Demokrits letztlich zu Fall gebracht hat. Über den Weg von der Spektralanalyse und Radioaktivität zum Orbitalmodell und zum Standardmodell wird genau berichtet. Das Werk verdeutlicht, dass diese wissenschaftlichen Erfolge nicht von einer einzelnen Bevölkerungsgruppe erreicht wurden. Die gesamte zivilisierte Menschheit war am Erwerb dieser Erkenntnisse beteiligt. In neuerer Zeit zählt dazu besonders die Quantenmechanik, deren Grundlagen M. Planck um 1900 legte und die uns zum Orbitalmodell sowie zum Standardmodell führte. Bei der Lektüre erkennt man den Einfluss mächtiger Menschen, der zu allen Zeiten mit Hilfe von Religionen und Ideologien auf wissenschaftliche Forschungen ausgeübt wurde.