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Intuitive Lesarten altägyptischer Erzählungen werden durch nachvollziehbare Interpretationen ersetzt. Die Untersuchung beginnt mit einer systematischen Darlegung narratologischer Theorie und Terminologie, gefolgt von einer detaillierten Analyse altägyptischer Erzählungen wie dem Schiffbrüchigen, Sinuhe, Wenamun und Wermai. Diese Erzählungen sind durch Ich-Form, die Formfiktion einer autobiografischen Gattung und die Aufarbeitung von Fremdheitserfahrungen verbunden. Zudem werden Texte mit formalen und inhaltlichen Gemeinsamkeiten, wie dem Verwunschenen Prinzen und dem Zweibrüdermärchen, kontrastiert. Das Ergebnis zeigt eine bewusste Wahl der Erzählform, die eng mit dem Textsinn verknüpft ist. Die Analyse der Erzählsituation erweitert die Interpretationsmöglichkeiten erheblich. So liefert die Betrachtung des komplexen Aufbaus narrativer Ebenen im Schiffbrüchigen Erklärungen für zuvor als zufällig geltende Abweichungen und den Schlüssel zur Gesamtaussage. Im Sinuhe wird die Ich-Perspektive zur Darstellung einer charakterlichen Entwicklung genutzt. Der hohe Anteil an Dialogen im Wenamun konfrontiert das Weltkonzept des ägyptischen Protagonisten mit dem eines ausländischen Kontrahenten. Im Wermai wird die Formfiktion des Briefes als Ausdruck unaufhebbarer Isolation dargestellt, während die traditionelle Vermittlung durch einen allwissenden Erzähler für Prädestinationsgeschichten geeignet ist.
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Die ägyptische "Ich-Erzählung", Claudia Suhr
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- Erscheinungsdatum
- 2016
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