Go slow

GO SLOW. 5 Wochen lang quer durch Holland, mit dem Fahrrad, mit Anhänger, Zelt, Schlaf-sack und Kamera. Reisen mit Handycap findet unter Ausnahmebedingungen statt (aus der Sicht der Gesunden gesehen). Gehbehinderungen, Besondere Ernährung, Blutkonserven, Dialyse, Rollstuhl oder „schlicht“ nur Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, hochgradige Müdigkeit. Alles ist anders, wenn mit Handycap unterwegs ist... Der Autor ist seit 2014 an Krebs erkrankt. Eine besonders aggressive Form. Nach der OP gab es eine REHA mit anschließender Besserung, doch 5 Monate später war der Krebs wieder da. Seither erhält der Autor Metastase-Hemmer, eine Art weiche Form der Chemotherapie, verbunden mit teils heftigen Nebenwirkungen. Das Leben erscheint dann zunächst nicht sehr lebenswert. Was tut man in so einem Fall? Richtig, entweder resignieren, oder kämpfen. Kämpfen?? Leichter gesagt, als getan. Jedenfalls brauchte der Autor mehr als ein Jahr, um endlich die Kraft zu finden, die zur Durchführung einer längeren Reise notwendig ist. Die Onkologin hatte ihm geraten: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Eine gute Planung gehörte dazu, und auch einiges an Ausrüstung, denn in Holland sind die Hotels sehr teuer. Kam also nur ein Zelt in Frage. Auf jeden Fall muss man das Zelt morgens abbauen und abends aufbauen. Campingplätze gibts aber „wie Sand am Meer“, also reichlich, und in guten Tagesetappen. Es ist und bleibt trotzdem ein Abenteuer, und unterwegs hat so mancher Passant den Kopf über meinen „Schwertransport“ geschüttelt. Wenn du krank bist, musst du eben das doppelte mitnehmen, wie ein Gesunder. Es war ein Abenteuer. Teils mit heftigen Schauern, Dauerregen und heftigem Wind, schräg von vorn, bis gar nichts mehr vorwärts ging. Es gab heiße Sonnentage, freundliche Campingplatzbetreiber, volle Campingplätze an der Nordseeküste und wundervolle Strecken durchs Hinterland. Der Bildband beschreibt die Tour mit über 240 großformatigen Bildern und dazugehörigen Texten, sowie zwei Karten mit der Reiseroute.