Frau Holle - Frömmigkeit einer neuen Zeit?
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Frau Holle kennen wir aus Kindertagen als die alte Frau mit den großen Zähnen dort in der anderen Welt der Tiefe, die es schneien lässt und den Gang der Natur aufrechterhält. In unserer Zeit hat man die Spuren zurückverfolgt und ist auf die alten weiblichen Gottheiten gestoßen, die Fruchtbarkeit und Natur hüteten und das Schicksal woben. Das alles ist ein erfrischender und notwendiger Widerpart zu unserer patriarchalisch geprägten Religion und Kultur. Und es weckt Hoffnungen auf eine neue Spiritualität, auf eine Wiederversöhnung mit der Natur und einen anderen Lebensstil. Die Märchen und Sagen um Frau Holle öffnen aber weniger einen kultischen Raum als einen Horizont für eine schlichte und hohe Lebensweise, welche sich ein Herz fasst, hört, dient, sich Mühe gibt, sorgfältig ist, schweigt – und das Wunder ermöglicht. Ohne einen Schritt zurück aus unserer lauten und nachthellen Kultur wird es schwer sein, dahin zu gelangen und wieder in einen lebendigen Kontakt mit dem zu kommen, was unsere natürlichen Wurzeln sind. Die Märchen und Sagen um die Holle in unsere Sprache und Welt hinüberzunehmen ist das Anliegen dieser Sammlung von Gedichten und Texten.