Literarisches München zur Zeit von Thomas Mann
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Was macht das literarische München zwischen Schwabinger Boheme und Hitlers Gleichschaltung, aus? Nach der Revolution 1918/19 wandelt sich die Stadt der Avantgarde zum Hort der Reaktion, doch Münchner wie Heinrich und Thomas Mann bleiben Weltbürger aus Überzeugung. Thomas Manns Münchner Zeit (1893–1933) bildet den Rahmen, in dem das literarische Leben der Stadt in Dokumenten, Zitaten und Kommentaren lebendig wird. Seine Begleiter sind Heinrich, Klaus, Erika und Monika Mann, Lion Feuchtwanger, Annette Kolb, Erich Mühsam, Oskar Maria Graf, Bert Brecht, Ödön von Horváth, Max Mohr und Grete Weil. Sie sind in München geboren und aufgewachsen oder haben lange dort gelebt. Manche von ihnen sehen sich im Exil wieder; zu diesem Zeitpunkt sind die literarischen Schwergewichte der Vorkriegsära Ludwig Thoma, Ludwig Ganghofer, Franziska zu Reventlow, Frank Wedekind und Lena Christ bereits tot. Die Volkskünstler Liesl Karlstadt und Karl Valentin verbringen die NS-Zeit in ihrer Heimatstadt. Sie alle formen bis heute das kulturelle Gesicht der Stadt. Elisabeth Tworek erweckt diese höchst ambivalenten Jahre der Münchner Literatur- und Stadtgeschichte in einem umfangreichen Bildband zu neuem Leben. Präsentiert wird ein Panorama zwischen Schwabinger Aufbruchzeit und dem Wiedersehen im Exil.