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In seinem Artikel über den Salon des Beaux-Arts von 1881 unterschied der Kritiker Jules Buisson zwischen den Druckgraphiken der großen Kupferstecher des 17. und 18. Jahrhunderts, die er als »Chant du Triomphe« titulierte, und jenen des ausklingenden 19. Jahrhunderts, die er als »Chant du Cygne« charakterisierte. Diese Bezeichnung deutet darauf hin, dass die als kunstvoll wahrgenommene Gattung der Reproduktionsgraphik durch photographische Verfahren abgelöst werden sollte. Die Untersuchung der französischen Reproduktionsgraphik basiert auf der 1859 gegründeten Gazette des Beaux-Arts, einer der bedeutendsten Kunstzeitschriften des 19. Jahrhunderts. Bis 1927 wurden dort Reproduktionsgraphiken und bis 1933 Originalgraphiken publiziert, die in zahlreichen Artikeln behandelt wurden. Diese Artikel thematisieren die Erwartungen an druckgraphische Reproduktionen, die Beurteilung einzelner Blätter und Graphiker sowie die Frage, ob die Wiedergabe von Gemälden oder Skulpturen im Medium der Druckgraphik als eigenständige Kunst zu betrachten sei. Aus den rund 1450 Tafeln, die die Gazette bis 1900 veröffentlichte, wurden 64 Reproduktionsgraphiken ausgewählt. Die Analyse dieser und weiterer Beispiele zeigt, dass es während des Übergangs von der manuellen zur photographischen Kunstreproduktion zwei wesentliche stilistische Tendenzen gab: Zunächst orientierten sich die Graphiker an Reproduktionsstichen früherer Jahrhunderte, später entwickelten
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Le Chant du cygne, Juliane Betz
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- 2016
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