Parteivereinbarungen über die Qualifikationen von Schiedsrichtern
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In der gegenwärtigen öffentlichen Diskussion um die Schiedsgerichtsbarkeit wird oft vergessen, dass gerade die Freiheit in der Auswahl des richtigen Schiedsrichters seit jeher einen wesentlichen Vorteil dieser Methode der alternativen Streitbeilegung dargestellt hat. Die Verfasserin beschäftigt sich mit einem Teilbereich dieser Problematik, nämlich mit der Vereinbarung von Schiedsrichterqualifikationen durch die Parteien. Bisher war allerdings unklar, ob und in welchem Ausmaß derartige Vereinbarungen in der Schiedspraxis tatsächlich von den Parteien getroffen werden und wie derartige Vereinbarungen im Einzelnen aussehen. Die Verfasserin erhielt die seltene Gelegenheit, der Antwort auf diese Frage durch Recherche im Archiv des ICC Schiedsgerichtshofes in Paris, der weltweit führenden internationalen Schiedsorganisation nachzugehen. Im ersten Kapitel beschäftigt sich die Verfasserin zunächst mit der Reichweite und den Grenzen der Parteiautonomie im Schiedsverfahrensrecht. Im zweiten und eigentlichen Hauptteil geht die Verfasserin der Frage nach, ob und in welcher Art und Weise die Parteien in Ausübung ihrer Verfahrensautonomie Qualifikationen bzw. spezielle Anforderungen für die von ihnen bestellten Schiedsrichter vertraglich festlegen können. Hervorzuheben ist, dass dem Leser ein einmaliger Einblick in das sonst vertrauliche Archiv des ICC Schiedsgerichtshofes verschafft wird, indem in der Untersuchung eine Fülle von einzelnen Klauseln, wiedergegeben und zum Teil analysiert werden. Im dritten und abschließenden Kapitel werden zunächst Probleme behandelt, die vor Beginn und während des Schiedsverfahrens im Hinblick auf die Vereinbarungen von Schiedsrichterqualifikationen auftreten können. Zum Abschluss wird der bekannte englische Jivraj v. Hashwani-Fall, der zunächst zu einer Entscheidung des englischen Court of Appeal und sodann zu einer Entscheidung des englischen Supreme Court führte, diskutiert.