Dystopian circles
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Ach, Europa! Armand Quetsch, der vor ein paar Jahren mit ›ephemera‹ schon einmal ein sehr eigenartiges und sehr außergewöhnliches Buch vorgelegt hat, hat den Kontinent bereist. Der ursprüngliche Plan für ›Dystopian Circles‹ war ein Trip von Brüssel an den Rand – nach Lampedusa. Es wurde eine mehrjährige Odyssee. Obersalzberg, Sarajevo, Athen. Brüssel, Nordhausen, Zagreb. Belgrad, Reggio Calabra. Die Festung von Srebrenica, das Heysel Stadion. Orte, die aufgeladen sind mit europäischer Geschichte. Nur, dass Armand Quetsch uns nichts davon sagt. Er dokumentiert nicht. Er ist gereist, um sich in den Landschaften aufzuhalten, ihren Spirit zu fühlen, Bilder zu machen, die ohne Worte einen Nachhall der Geschichte und ein Gefühl der gegenwärtigen Lage vermitteln. Jedes für sich und erst recht in der Sequenz. Und neben der Historie haben sich die dramatischen Entwicklungen der vergangenen Jahre in die Bilder eingeschrieben. Finanzkrise, Flüchtlingsdrama, Nationalismus. Verunsicherung, Ratlosigkeit, Verzweiflung. Das Buch ist dunkel und kalt, gibt aber keine Lesart vor. Es ist ein von Sorge und Wut erfüllter Blick auf unseren Kontinent, der in phantastischen Bildern Platz für Ideale und Utopien lässt. Ach, Europa! Das ist ist es wohl, was Du jetzt brauchst.