Nobelpreisträger - Mythos und Wirklichkeit. Band 2 - Träger des Literatur-Nobelpreises
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Gegenstand der Abhandlungen über „Mythos und Wirklichkeit“ jener Personen, die als Nobelpreis-Träger – vornehmlich unrühmlich – Erwähnung finden, ist die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Laureaten als sozialem Wesen, mithin ein Diskurs über die gesellschaftlichen Phänomene, die aus Lügnern, Betrügern und Verbrechern, mitunter auch aus Mördern Nobelpreis-Träger machen. Notabene: Zweifelsohne gibt es eine Vielzahl integrer, höchst ehrenwerter Männer und Frauen, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Cui honorem honorem – Ehre, wem Ehre gebührt. Gleichwohl: Cui honorem honorem non honorem quia tales sunt – unter den Preisgekrönten finden sich viele, die Gauner und Verbrecher sind. Bzw. waren. Sodass sich die Frage stellt, ob es nicht förderlich ist, moralisch verwerflich zu handeln. Wenn man in dieser Gesellschaft zu Anerkennung und Ehren (und ggf. zum Nobelpreis) kommen will. Weil die Exponenten unseres Gemeinwesens ebenso dessen vordergründig meist schönen Schein wie auch sein im Allgemeinen alles andere als schöne Sein widerspiegeln. Und dadurch abbilden: gelegentlich fokussiert, manchmal verzerrt, bisweilen punktgenau. Denn diejenigen, welche die Geschichte – nicht nur deren (vermeintliche) Fakten, sondern auch und insbesondere die Wahrnehmung derselben – gestalten, brauchen Menschen, die „sozusagen ungeschehene Wahrheiten“ berichten. Und solche, die entsprechende Fiktionen verwirklichen. Und umgekehrt. Denn: „Manche Dinge sind nicht wahr. Und andere fanden nie statt.“ Ein Schelm, der dächte, bei derartigen Formulierungen handele es sich um die euphemistische Umschreibung von Fälschen und Manipulieren, von Lügen und Betrügen. Und von Schlimmerem. Warum also sollten Nobelpreis-Träger besser sein als die Gesellschaft, die sie repräsentieren? Und wie könnten, würden die Laureaten einer anderen, besseren Gesellschaft aussehen? Fragen über Fragen. Auf die ich keine Antwort weiß. Indes: Meine – mir selbst gestellte – Aufgabe (in diesem Buch wie in all meinen Werken) ist es, „den Finger in die Wunde zu legen“. Ubi pus, ibi evacua – Eiter muss man entfernen. Ansonsten wird kein Wesen von seiner Krankheit genesen.