Wir sind Geschafft
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Meine Mutter und ich wollen den berühmten Jakobsweg in Spanien ein Stück gemeinsam gehen. Von Ponferrada nach Santiago de Compostela. 200 km wollen wir zu Fuß bewältigen. Unsere Erlebnisse habe ich aufgeschrieben. Und so fing es an : 10.09.2005- Kurz vor neun Uhr morgens hole ich meine Mutter, schon 68 Jahre an Lebenserfahrung, vor ihrer Haustür ab. Unser erstes Ziel, der Flughafen in Frankfurt . Wir sitzen pünktlich im Flugzeug, es soll um 12h30 losgehen. Aber um ein Uhr sitzen wir immer noch, - und warten. Alle Passagiere wieder ausgestiegen, - es stimme was nicht mit der Hydraulik, sagt man uns. Gutscheine von zehn Euro pro Person für Essen und Trinken ist zwar sympathisch, aber nicht wirklich erheiternd. Meine Mutter und ich laufen auf dem Flughafengelände zuerst in die eine, dann in die andere Richtung. Alle Bistros geschlossen. Nur im hintersten Eck steht jemand einsam mit seinem Servicewagen. Natürlich hat sich zwischenzeitlich eine lange Warteschlange aufgestellt, um etwas Essbares zu erhaschen. Es dauert `mal wieder. Die Zeit ist um, wir müssen ins Flugzeug. Um 14h15 sind wir alle wieder am Gate, um einzusteigen. Jetzt kann´s also losgehen. War wohl doch wieder nichts, wir sitzen eine weitere, geschlagene Stunde im Flieger. Endlich, um 15h15 hebt der Flieger ab. Eigentlich sollten wir jetzt schon in Madrid sein, um unseren Anschlussflug nach Santiago de Compostela zu erwischen. Natürlich ist unser Vogel auf und davon ! Was also jetzt ? Wieder rennen wir durch die Flughafenhalle, von Schalter zu Schalter, aber niemand scheint sich für unser Problem zu interessieren. Die einzige Antwort, die wir erhalten : „ Santiago completo !“ Doch anscheinend haben wir Glück. Eine bayerische Pilgergruppe, sie saßen auch mit uns im Flugzeug, lädt uns ein, wir könnten uns bei ihnen anschließen.