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Anhand der Rechtspraxis russischer Kriminalgerichte wird aufgezeigt, wie in den Jahrzehnten vor der Oktoberrevolution in russischen Gerichten nicht nur über Schuld und Unschuld, sondern auch über die soziale Ordnung im lokalen Raum verhandelt wurde. Es entsteht das Bild einer imperialen Bevölkerung, die zunehmend die Logik des Rechts nutzt, um ihre Interessen gegenüber der Herrschaft zu vertreten. 1864 wurden im Zarenreich Gerichte eingeführt, die dem Prinzip der Gewaltenteilung und der Rechtsstaatlichkeit verpflichtet waren, um ein „Gefühl für die Gesetzlichkeit“ zu fördern und die Rechtsprechung zu vereinheitlichen. Die neuen Gerichte und Juristen brachten jedoch nicht nur ein neues Gerichtswesen, sondern auch Vorstellungen von gesellschaftlicher Ordnung, die im Widerstreit zur Autokratie standen und der multiethnischen Bevölkerung fremd waren. Lena Gautam zeigt, wie die Menschen im Zarenreich mit den neuen Gerichten umgingen, wie sie sich veränderten und welche Auswirkungen dies auf die soziale Ordnung im russischen Imperium hatte. Der Band bietet zudem Antworten auf allgemeine gesellschaftliche Fragen: Wie gehen Menschen mit fremden Rechtsordnungen um, wie beeinflusst Recht ihre Weltanschauung und welche Bedeutung hat Recht für staatliche Herrschaft?
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Recht und Ordnung, Lena Gautam
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- Erscheinungsdatum
- 2017
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