Hungern - Hamstern - Heimkehren
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Die tiefgreifenden historischen Veränderungen um das Jahr 1918 und die verheerenden Folgen des verlorenen Kriegs werden in diesem Buch anhand von persönlichen Erinnerungen und Tagebuchnotizen veranschaulicht. Erzählungen von Kriegsheimkehrern und Zivilpersonen, von Kindern, Jugendlichen und Ehefrauen gewähren vielerlei Einblicke in eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und des alltäglichen Überlebenskampfs. Das Ende des Ersten Weltkriegs und der Habsburgermonarchie markiert einen tiefen Einschnitt in der Geschichte Österreichs, der 100 Jahre später kaum noch in seinen gesellschafts- und kulturgeschichtlichen Dimensionen nachvollziehbar ist. Politische Ereignisse wie der Zusammenbruch des Kaiserreichs, die Gründung der Ersten Republik, der Friedensvertrag von St. Germain mit der Festlegung der neuen Landesgrenzen dominieren in Geschichtsbüchern meist das Bild der Zeitenwende. Dieser Band erweitert den Blick und führt vor Augen, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft die Jahre zwischen 1918 und 1921 erlebten und wie sie sich mit den veränderten Lebensumständen zurechtfanden. Ein Lehrer, ein Chauffeur, ein Postbeamter, eine Volksbildnerin, eine Krankenschwester, heimgekehrte Offiziere und Mannschaftssolda- ten, zwei Offiziersgattinnen und viele andere erzählen von der Bewältigung persönlicher und materieller Verluste und vom bedrohlichen Mangel an lebensnotwendigen Gütern. Der Umgang mit ungewohnten Herausforderungen des Alltags und die Suche nach neuen Orientierungen stehen im Mittelpunkt der hier vorgestellten Selbstzeugnisse.