Am Anfang war der Löffel
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Nur ganz wenige Gebrauchsgegenstände werden so oft und umfassend beschrieben wie Schneidwaren. Messer, Scheren und Besteck sind in vielen Erdteilen unverzichtbar, gehören einfach zur jeweiligen Kultur. An dieser Stelle widmen wir uns dem Besteck. Es gibt Bestecke aus Metall und Knochen, aus Holz oder Blech. Besteck ist versilbert, hat eine Goldauflage oder ist aus Plastik. Es gibt den Mercedes und den Bollerwagen unter den Bestecken. Auch hier hat der Kampf schon vor über 40 Jahren begonnen. Qualität gegen Billigprodukt. Die Herstellungskosten stehen im Vordergrund, der Anspruch der Verbraucher tut sein Übriges. In unseren Breitengraden prägte die Zeit der Völkerwanderung mit dem Germanensturm den Gebrauch der Esswerkzeuge nachhaltig. Schon bald war die römische Tafelkultur, man war schon bis zur Gabel gekommen, fast vergessen. Das nachfolgende Mittelalter begann wieder ganz von vorne. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte gab es viele Versuche mit Materialien, die zur jeweiligen Zeit verarbeitet wurden. Der Löffel aus Holz stand dem Löffel aus Zinn in nichts nach. Die weitere Entwicklung der einzelnen Esswerkzeuge bis zum heutigen Besteck wird an anderer Stelle beschrieben. Wie lange Löffel wirklich schon von uns Menschen genutzt werden, zeigen Funde an verschiedenen Orten. Da gibt es Schöpflöffel aus Bronze mit römischer Herkunft aus dem 1. - 4. Jahrhundert nach Christi. Oder einen Löffel aus Bein, der aus der Türkei stammt und auf das 4. - 5. Jahrhundert nach Christi datiert werden kann.