Reading Raymond Carver
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Als Mary Frey 1979 begann, Familie, Freunde und Fremde in ihrer unmittelbaren Umgebung zu fotografieren, war sie selbst im Stadium des Übergangs. Studium beendet, erster Lehrauftrag, schwanger – Verantwortung, Pflichten, Sorgen – und die Notwendigkeit, im Alltag nach Sinn zu suchen. Nach einer Kindheit im Gefühl der drohenden nuklearen Katastrophe, in einem Amerika, in dem Lifestyle-Magazine und Television zeigen, wie die SCHÖNE NEUE WELT aussehen und funktionieren soll. Eigenartige Bilder hat Mary Frey gemacht. Technisch perfekt, an der Schnittstelle zwischen Snapshot und Inszenierung, Intimität und Distanz, aufgeladene Alltäglichkeiten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Middle Class, USA, vor 35 Jahren. Keine Reportage, ein Psychogramm. Stockphotos, die kein Magazin gedruckt, die keine Agentur für eine Kampagne verwendet hätte. Weird. Am Ende fragt Raymond Carver: Would I live my life over again? Make the same unforgiveable mistakes? Und wie Raymond Carver in Worten antwortet Mary Frey mit ihren Bildern: YES.