Kaspar Schott 1608-1666
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Lernen und Lehren bildeten für den Würzburger Mathematiker Kaspar Schott (1608–1666) den Inhalt seines Lebens und Wirkens. Es ging ihm darum, mit Hilfe der Mathematik den Geheimnissen von Natur und Technik auf den Grund zu gehen und die gewonnenen Erkenntnisse seinen Zeitgenossen zu vermitteln. Eine wesentliche Grundlage waren dabei die Werke und Ideen seines Lehrers Athanasius Kircher (1602–1680), für die er zeit seines Lebens warb. Kaspar Schott stammte aus Königshofen im Grabfeld. Er hatte in Würzburg, Belgien und Sizilien studiert und danach an verschiedenen Kollegs in Sizilien gearbeitet. Schließlich wurde er nach einem dreijährigen Aufenthalt in Rom bei Athanasius Kircher 1655 nach Würzburg berufen. In einem Zeitraum von nur 11 Jahren erschienen hier von ihm 12 Werke über Mathematik und ihre Anwendungsbereiche im Umfang von etwa 10.000 Seiten in lateinischer Sprache. Aus seinem Leben lassen sich Daten angeben, die in Urkunden und Briefen in Archiven erhalten sind. In den letzten Jahren wurden diese Briefe erschlossen. Sie vermitteln zusammen mit Hinweisen und Erzählungen aus seinen Büchern einen lebendigen Einblick in das Leben und Wirken dieses jesuitischen Gelehrten in den Spannungsfeldern zwischen Glaube und Wissenschaft, Dienst und Macht, Kirche und Staat sowie auch ganz banal wissenschaftlichem und kommerziellem Erfolg.