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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Soziologie als Fachwissenschaft weitgehend festgeschrieben, geprägt durch den unversöhnlichen Gegensatz zwischen Rudolf Goldscheid und Max Weber. Weber forderte eine wertfreie Wissenschaft, die sich gegen die Vermischung von Sein und Sollen und die Ableitung ethischer Imperative aus wissenschaftlichen Erkenntnissen wandte. Goldscheid hingegen vertrat eine prospektive Soziologie des Werdens und sah den Streit um Werturteile als Ausdruck akademischer Lehrfragen. Er argumentierte, dass Forschung und kreative Wissenschaft immer Gestaltung beinhalten, die ohne Wertung unmöglich ist. Die Soziologie erkämpfte sich ihren Platz unter den akademischen Disziplinen zu einem hohen Preis, indem sie zu einem Beruf mit Fachkompetenz wurde, wie Weber es voraussah. Dies lenkte das Interesse der Soziologen von gesellschaftlichem Fortschritt hin zu innerwissenschaftlichem Erfolg und Anerkennung. Heute wird die gesellschaftliche Nützlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht mehr von der Wissenschaft selbst, sondern von staatlicher Politik bestimmt, die zunehmend durch wirtschaftliche Forderungen geprägt ist. In der aktuellen Debatte zwischen „professioneller“ und „öffentlicher Soziologie“ finden Goldscheids Narrative wieder Beachtung, die viele Ideen zeitgenössischer Denker vorwegnehmen. Es ist daher wertvoll, die Kontroversen jener Zeit, die durch den Nationalsozialismus unterbrochen wurden, erneut au
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Entwicklungstheorie, Finanzsoziologie, Menschenökonomie, Rudolf Goldscheid
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- 2018
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