Die Sammlung alter Musikinstrumente des Kunsthistorischen Museums in Wien während der Zeit des Nationalsozialismus
Autoren
Mehr zum Buch
Die Sammlung alter Musikinstrumente (SAM) in Wien ist eine Sammlung des Kunsthistorischen Museums (KHM) und derzeit in der Neuen Burg der Hofburg, der ehemaligen Winterresidenz der Habsburger, ausgestellt. Wie ein Bescheid des Ministeriums für Inneres und Kultur aus dem Jahre 1940 zeigt, wurde diese Sammlung während des NS-Regimes verselbständigt. Einhergehend mit der Verselbständigung der SAM begann 1939 eine massive Erweiterung des Sammlungsinventars durch Neuerwerbungen zum Teil aus jüdischem Besitz aber auch durch planmäßige Auflösungen anderer Instrumentensammlungen in Wien. Nach der Liquidierung der Gesellschaft der Musikfreunde (GDM) in Wien wurde ab Herbst 1938 der Instrumentenbestand der SAM mehr als verdoppelt. Der Umstand, dass die GDM keine einzige schriftliche Vereinbarung dieser Transferierung in ihrem Archiv besitzt, führte dazu, dass Eigentumsfragen bis in die frühen 1970er Jahre ungeklärt blieben. Hierzu wurde vom Autor ein Brief gefunden, der die Besitzverhältnisse der Instrumente der GDM neu beleuchtet. Die Arbeit behandelt einerseits die Umstände, wie diese Sammlung 1939 gegründet wurde und andererseits skizziert sie den beruflichen Werdegang von Viktor Luithlen, dem zentralen Akteur der SAM nach 1945. Die Arbeit liefert neue Forschungsergebnisse zur Biographie Viktor Luithlens und seinem Naheverhältnis zum Nationalsozialismus.