Stille/Musik
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In den letzten Jahrzehnten hat sich in der zeitgenössischen Musik eine Strömung bemerkbar gemacht, in der leise, dynamisch wie bisweilen auch strukturell extrem reduzierte Gestaltungen mit langen Dauern verbunden und dabei auch die tradierten Relationen und Rollen von Komponist, Interpret und Zuhörer in Frage gestellt werden. Solche integralen Konzeptionen musikalischer Stille sind kontrovers aufgenommen worden, Publikum wie Musiker stellen sie vor erhebliche Aufführungs- und Verständnisschwierigkeiten, bilden aber ein inzwischen enorm angewachsenes und vielfältiges Repertoire von globaler Bedeutung. Stille als Musik steht dabei in einem spannungsvollen Verhältnis zu Fortschrittstheoremen der musikalischen Avantgarde und fordert eine Neubestimmung der Kategorien Komponist, Interpret und Zuhörer ein. Welche musikgeschichtlichen Entwicklungen haben die Integration von Stille in das zeitgenössische Komponieren vorbereitet? Wie sind musikalische Stille-Konzepte kulturgeschichtlich zu kontextualisieren? Wie zu analysieren? Wie lassen sich die aufführungspraktischen Schwierigkeiten thematisieren? Diesen Fragen widmete sich 2013/14 eine Veranstaltungsreihe an der Hochschule für Musik Basel und der Universität Basel, deren Beiträge hier wiedergegeben werden.