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Sensibilität der Gegenwart

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»Unsere heutige Sensibilität« lässt ›uns‹ angeblich den Säuglingsmord ebenso verabscheuen wie die Folter, den Genozid und jegliche Diskriminierung. Haben wir es tatsächlich mit einem »tief greifenden Wandel der Sensibilität« zu tun, den man mit Richard Rorty besonders dem sogenannten Westen zugutehalten dürfte? Oder ist beides zu bezweifeln? Der Band »Sensibilität der Gegenwart« lotet ausgehend von Rückblicken auf die Geschichte des Kolonialismus Spielräume vor allem ästhetischer, ethischer und politischer Sensibilität, deren theoretische Deutungen und Grenzen aus. Dabei wendet er sich gegen eine selbstgerechte Inanspruchnahme menschlicher Sensibilität für sich selbst und wirft die Frage auf, ob sie vom Anderen her zu denken ist, für das bzw. für den man vielfältig sensibilisiert wird, ohne eine fertig ausgebildete Sensibilität von Natur aus mitzubringen. In einem interdisziplinären Diskurs geht es darum, zu erkunden, wie sich menschliche Subjektivität als vielfältig sensibilisierbare zwischen aisthesiologischen Registern der Wahrnehmung, Ethik und politisch motivierten Praktiken der Sensibilisierung heute darstellt. Als außerordentlich sensible (und insofern niemals normalisierbare) scheint sie in ethischer und politischer Hinsicht höchstes Lob zu verdienen, zugleich aber auch absolute Überforderung zu riskieren. Das zeigt sich nirgends deutlicher als dort, wo Gewalt und Sensibilität aufeinander treffen. Mit Beiträgen von Brigitte Bargetz, Kathrin Busch, Iris Därmann, Katja Diefenbach, Christian Grüny, Andrew Haas, Karin Harasser, Lisz Hirn, Burkhard Liebsch, Dieter Mersch, Maud Meyzaud, Andreas Oberprantacher, Hans-Martin Schönherr-Mann, Ludger Schwarte, Silke Segler-Meßner, Ruth Sonderegger, Werner Stegmaier, Bernhard H. F. Taureck und Erik Vogt.

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2018

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