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Ein junger Rechtsgelehrter veröffentlichte 1847 ein bemerkenswertes Buch, das ein Stück Rechtsgeschichte prägte. In 85 Jahren erlebte es 14 Auflagen und überlebte seinen Schöpfer, den Rechtswissenschaftler Rudolf von Jhering, um 40 Jahre. Nach ihm folgten namhafte Herausgeber wie Ferdinand Regelsberger und Theodor Kipp, und das Werk wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Jherings Leben und Werk wurden oft untersucht, jedoch nicht diese »Zivilrechtsfälle ohne Entscheidungen«. Die Untersuchung widmet sich der Wirkungsgeschichte dieser Fallsammlung, die für den Rechtsunterricht gedacht war, und analysiert ausgewählte Fälle, wie den Speisekartenfall zur Auslegung von Willenserklärungen. Jherings Verständnis von guter Rechtslehre zeigt bemerkenswerte Parallelen zu modernen Formaten wie »Moot Courts« und »Legal Clinics«. Die Zielgruppe waren nicht Jurastudenten, sondern deren Dozenten. Die didaktische Konzeption, die Jhering verfolgte, widerspricht traditionellen Vorstellungen einer praxisfernen, positivistischen Privatrechtswissenschaft des 19. Jahrhunderts. Dies gilt bereits für die 1850er Jahre, als Jhering selbst noch als junger Mann von begriffsjuristischen Irrtümern geprägt war. Die anhaltend starke Nachfrage nach seiner Fallsammlung belegt, dass er mit seinen didaktischen Überzeugungen, die er klar äußerte, nie eine Außenseiterstellung einnahm.
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Jherings Juristisches Kabinett, Michael N. Rempel
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- 2018
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