Der Williamsbau, 1947 bis 1956
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Auch in trübster Nachkriegszeit gab es in Köln eine Welt des Glimmers. Eine Welt des Lachens, voll Frohsinn, Spannung, Leben. 800 Schritte vom Rudolfplatz entfernt, gegenüber dem Aachener Weiher, umgeben von Trümmerschutt, lag der halbfeste Bau des Zirkus Williams. Über 2000 Menschen fasste er. Hier lockten Inszenierungen von Operetten und Revuen. Hier erregten Sport und Politik die Gemüter. Marika Rökk tanzte, Peter Müller boxte, Adenauer und Heinemann politisierten. Lionel Hampton und Louis Armstrong begeisterten mit Swing. Und eine Generation Kinder erlebte hier vor Weihnachten „Peterchens Mondfahrt“. Der Gürzenich war noch ausgebrannt, da fanden Kölns Karnevalsgesellschaften „im Williams“ ihren Festsaal. Sieben Mal sah er festliche Proklamationen eines Kölner Dreigestirns – Inszenierungen, die auf Jahrzehnte stilbildend wurden. Nicht zuletzt fanden hier auf einer Karnevalssitzung der junge 1. FC Köln und sein Geißbock zusammen: ein Geschenk von Prinzipalin Carola Williams. Erstmals liegt mit diesem Buch ein detaillierter Überblick über Anzahl und Vielfalt der damaligen Veranstaltungen vor – und mit ihnen ein lebendiger Blick auf eine fast vergessene Zeit. Von Zeitzeugen kommentiert, von Kölner Intimkennern authentisch recherchiert. Über viele Jahre haben die Autoren das Ziel verfolgt, das Leben der in Köln hochgeachteten und als Wohltäterin gepriesenen Zirkus-Prinzipalin Carola Williams und deren „Kolosseum“, den Williamsbau, vor dem Vergessen zu bewahren. An der Stelle gegenüber dem Aachener Weiher, an der der Williamsbau von 1947 bis 1956 stand, befindet sich seit dem 6. Mai 2018 der „Carola Williams-Park“ mit einer Erinnerungs-Stele an den wohl bedeutendsten Nachkriegs-Kulturtempel in unserem Land. Den Weg bis dorthin erfährt der Leser in dieser Dokumentation.