Vorstellungen politischer Ordnung in Litauen

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Welche Stellung nimmt die Demokratie in der litauischen Gesellschaft ein und was sagt das über die demokratische Zukunft des Landes aus? Der Autor untersucht dies durch eine Analyse der politischen Ordnung seit der Begründung der modernen litauischen Nation im 19. Jahrhundert. Er verfolgt die Veränderungen der Ordnungsvorstellungen in Litauen während Eigenstaatlichkeit und Fremdherrschaft bis zur Gegenwart, basierend auf journalistischen, belletristischen und wissenschaftlichen Texten sowie Symbolen und Festen. Der Fokus liegt auf den Spannungen zwischen tradierten Vorstellungen politischer Ordnung und der bestehenden Demokratie. Diese Spannungen zeigen sich in der Unklarheit, welche Nation in der litauischen Republik artikuliert wird, der mangelhaften Repräsentation durch gesellschaftliche Institutionen und politischen Prozessen sowie der Schwierigkeit, die Demokratie narrativ zu begründen. Die Klärung dieser grundlegenden Probleme der politischen Ordnung ermöglicht es, bestehende Lösungsansätze zu bewerten. Der Autor erschließt dabei bislang im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannte Quellen und eröffnet neue Perspektiven auf die moderne litauische Republik, die 2018 ihr hundertjähriges Bestehen feierte.