Rekonstruktive Wissensbildung
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Rekonstruktive Sozialforschung hat sich seit den 1990er Jahren innerhalb der Disziplin und Profession Sozialer Arbeit fest etabliert. Dies spiegelt sich zum einen in der Präsenz qualitativ-rekonstruktiver Forschungsansätze, zum anderen in der Relevanz rekonstruktiver Methoden für die Entwicklung einer reflexiven Professionalität. Diese Form empirischer Wissensbildung, die an der Sache selbst ausgerichtet bleibt, ist zudem in der Lage, Antworten auf jene Fragen zu geben, die sich Sozialer Arbeit als Handlungswissenschaft stellen. Rekonstruktive Zugänge vermögen es, Phänomene sozialer Lebenspraxis analytisch zu durchdringen und in theoretische Modelle zu übersetzen. Dabei liegt das Potenzial rekonstruktiver Wissensbildung sowohl darin, gegenstandsbezogene Theorien mittlerer Reichweite zur Verfügung zu stellen, als auch ein Theorieprogramm zu begründen, das sich unmittelbar an den Gegenstand der Sozialen Arbeit anschmiegt und ihn transzendiert. An dieser Stelle setzt der Band mit der Frage ein, wie sich rekonstruktive Wissensbildung und Möglichkeiten einer zukünftigen Theorieentwicklung Sozialer Arbeit zusammendenken lassen.