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Der Philosoph Dieter Jähnig (1926–2016) war ein bedeutender Vertreter seines Fachs und beschäftigte sich zeitlebens mit dem Werk Friedrich Hölderlins. Seine einflussreiche Vorlesung aus den 1980er Jahren zur philosophischen Tragweite von Hölderlins Dichtung wird nun erstmals in Buchform veröffentlicht. Jähnig arbeitete bis kurz vor seinem Tod an dieser Publikation und aktualisierte sie, wo nötig. Er vertritt die Überzeugung, dass Hölderlins Dichtung für Philosophen von großem Interesse ist und dass ihr Anspruch verfehlt wird, wenn sie nur ästhetisch betrachtet wird. Dabei wird der ausdrückliche Bezug zur Geschichte übersehen. Hölderlin selbst betonte, dass seine Dichtung „unmittelbar das Vaterland angehn soll oder die Zeit“. Der Schlüssel zu seiner späten Lyrik liegt in einem neuen Verständnis von Sprache, das durch seine Übersetzungen von Sophokles eröffnet wird. Die Sprache des Gedichts soll durch einen „Wechsel der Töne“ das innere Gefüge geschichtlichen Handelns verdeutlichen: Geschichte wird nicht als chronologischer Ablauf verstanden, sondern als ständiger Umschlag eines ineinandergreifenden Gefüges, das Hölderlin das „Dreifach-leben“ nennt. Jähnig zeigt, dass diese triadische Konstitution auch anderen Kunstwerken eigen ist und rechtfertigt den Anspruch, Kunst als eine „Sprache“ der Geschichte ernst zu nehmen.
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Dichtung und Geschichte, Dieter Jähnig
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2019
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