Marginalisierung und Radikalislam
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Die Radikalisierung der Jugendlichen durch die islamistischen Terrorgruppen wird als aktuelles Problem der europäischen Gesellschaften angesehen. Dieses Buch beinhaltet die Einstellungen der türkischen Jugendlichen auf den Radikalislam sowie die Auswirkungen kultureller und räumlicher Marginalisierung auf die islamische Radikalisierung und die Zukunftsperspektiven der Jugendlichen. Die Marginalisierung und Radikalisierung der muslimischen Jugendlichen in „Problemvierteln“ sind ein höchst komplexes Phänomen, das sowohl von der kulturellen, gesellschaftlichen, religiösen, ökonomischen und städtischen Struktur dieser Stadtteile, als auch von den individuellen Faktoren abhängig ist. Darüber hinaus entwickelt sich hier ein Spannungsverhältnis zwischen unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Interessen. Aus Angst der Gesellschaft vor islamistischer Radikalisierung und aus emotionalen Gründen wird dieser Themenkomplex in der Öffentlichkeit vorwiegend im Kontext mit Sicherheitspolitik und Sicherheitsmaßnahmen diskutiert. Mit dieser Haltung wird nur auf ein Teil eines multidimensionalen Problems aufmerksam gemacht. Dieses Thema bezieht sich sowohl auf die Problemfelder der türkisch- muslimischen Jugendlichen in ihrem alltäglichen Leben im marginalisierten Stadtteil Wilhelmsburg, als auch auf den Einfluss des politischen Islams auf diesen Stadtteil. In diesem Zusammenhang besteht die Analyse aus einem Ausgangsfaktor, der wesentlich die Radikalisierung ermöglicht: die multidimensionale Marginalisierung der bestimmten Bevölkerungsgruppe und ihres Wohnviertels. Auf der anderen Seite geht es um die intervierenden Faktoren, die den Radikalisierungsprozess beschleunigen: die ökonomischen, kulturellen, gesellschaftlichen, sozialen und religiösen Lebensbedingungen dieser Gruppe im marginalisierten Stadtteil.