Wassily Kandinsky und Murnau
Autoren
Mehr zum Buch
Ein folgenreicher Studienaufenthalt 1908 von Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin machte Murnau zum Ort eines bedeutenden künstlerischen Durchbruchs auf dem Weg zur klassischen Moderne. Für Kandinsky war der Blick auf die Murnauer Motivwelt über Jahre hinweg entscheidend für seine Entwicklung zur Abstaktion. Zwei hoch aufragende Gebäude, die Kandinsky von dem Murnauer Haus aus, in dem er mit Münter lebte, vor Augen hatte, treten in seinem Werk besonders hervor: das Schloss und die Pfarrkirche St. Nikolaus. Das eine hatte weltliche, das andere religiöse, geistige Bedeutung – zwei Pole, die für Kandinsky in seinen Bildern immer wieder besonders prägend waren. Fast ein Fünftel seiner Gemälde in den Jahren 1908 bis 1914 beschäftigen sich mit dieser Motivwelt. Wie sehr sich Kandinskys reale Sicht auf Murnau zunehmend veränderte und verschlüsselte, wie er einen ganz neuen Umgang mit Formen und Farben und zur Abstrahierung des Gegenständlichen fand, lässt sich an diesen Bildern beispielhaft verfolgen. Neben dem weithin Bekannten offenbart der Band überraschende Einblicke, die nicht zuletzt Kandinskys enge Verbundenheit mit Murnau und dessen Bedeutung für sein künstlerisches Schaffen verdeutlichen.