Die Entwicklung von Rücktritts- und Rückrufsrechten wegen Nichtausübung, veränderter Umstände und gewandelter Überzeugung im Urheber- und Verlagsrecht
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Die Entscheidung über das »Ob« und »Wie« der Veröffentlichung eines Werkes ist eine Kernbefugnis des Urheberrechts. Mit ihr gehen nicht nur Hoffnungen des Urhebers auf Anerkennung und Gewinn einher, sondern auch Risiken, welche sich daraus ergeben, dass er mit der Veröffentlichung einen Teil seiner Persönlichkeit offenbart. Das Urheberrecht trägt dem durch Rückrufsrechte Rechnung, welche es dem Urheber gestatten, ein Nutzungsrecht wieder an sich zu ziehen, wenn der Verwerter die Publikation nicht oder nur unzureichend ausführt oder sich die Überzeugung des Urhebers bezüglich seines Werkes gewandelt hat. Ähnliche Befugnisse finden sich im Verlagsrecht, wobei hier auf »veränderte Umstände« abgestellt wird. Clemens Bogedain zeichnet die Entwicklung derartiger Instrumente von der Frühen Neuzeit bis ins 21. Jahrhundert nach und zeigt Kontinuitäten sowie Brüche auf, wobei mannigfaltige Berührungen mit der Industriegeschichte und der Ideengeschichte des Geistigen Eigentums zutage treten.