Verbalmodifikatoren in den arabischen Dialekten
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Im Arabischen kennzeichnet der Verlust der Modus-Endungen des Verbs den Übergang vom altarabischen zum neuarabischen Sprachtyp und ist Auftakt für die tiefgreifende „Erneuerung“ des Verbalsystems und der Versprachlichung von Zeit. Diese Entwicklung, die in den zeitgenössischen Dialekten des Neuarabischen unterschiedlich weit vollzogen ist, geht mit der Grammatikalisierung (Entstehung und Ausbreitung) von Verbalmodifikatoren einher. Melanie Hanitsch legt in ihrer umfassenden Untersuchung zum Thema den Schwerpunkt auf diejenigen Elemente, die sich in einer dialektvergleichenden, typologischen und diachronischen Perspektive primär der Kategorie Aspekt zuordnen lassen. Die einleitenden Kapitel bieten eine sprachgeschichtliche Einordnung des Phänomens, eine kritische Einführung in die theoretische Modellierung von Aspekt in Linguistik und arabischer Dialektologie sowie eine Übersicht der vielfältigen Verbalmodifikatoren des Neuarabischen insgesamt. Einige gängige Etymologien dieser Elemente werden einer kritischen Evaluation unterzogen. Der Hauptteil ist dem Vergleich der Aspektsysteme und des Verbalmodifikator-Gebrauchs von acht Dialekten gewidmet: Shawi, Dēr iz-Zōr, Mossul (christlich und muslimisch), Sanaa, Kairo, Damaskus und Marokko. Dieser Vergleich erlaubt Rückschlüsse sowohl auf die grundlegenden Mechanismen als auch auf die einzelnen Schritte und Etappen, in denen die Verbalmodifikatoren sich im sprachlichen System ausbreiten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der zentralen Rolle der Interaktion von grammatischem und lexikalischem Aspekt für den Grammatikalisierungsprozess.