Das schillernde Leben des Nikel Pallat

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Nikel Pallat, der Sohn eines Architekten und einer Hühnerzüchterin, fand sich Ende der Sechzigerjahre beim Finanzamt wieder, während er bereits vom Rock’n’Roll-Virus infiziert war. In Berlin schloss er sich der Polit-Rockband Ton Steine Scherben an, die für ihre kritischen Texte und den charismatischen Sänger Rio Reiser bekannt war. Als Manager der Band wurde Pallat berühmt, als er in einer Live-Talkshow eine Axt zückte und aus Protest gegen die kommerziellen Strukturen der Musikindustrie den Studiotisch zertrümmerte. Die Scherben wollten ohne kapitalistische Mechanismen arbeiten, benötigten jedoch Unterstützung, um ihre Platten in die Läden zu bringen. Pallat half ihnen dabei und erwarb wertvolles Wissen, das er später nutzte, um den unabhängigen Musikvertrieb EfA und das Unternehmen Indigo aufzubauen, die für die deutsche Musikkultur von großer Bedeutung wurden. Mit Witz und Leichtigkeit erzählt Pallat seine Lebensgeschichte, die eng mit der deutschen Independent-Szene verbunden ist. Er kämpfte für eine Gesellschaft jenseits kapitalistischer und autoritärer Strukturen, Seite an Seite mit Weggefährten wie Rio Reiser und Claudia Roth. Heute reflektiert er, dass sich die Verhältnisse kaum geändert haben, doch sein Humor und Kampfgeist sind ungebrochen.