Didaktisches Denken
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Denken begleitet das Handeln; es geht ihm voraus und folgt ihm nach; es gibt dem Handeln Orientierung. Didaktisches Denken begleitet den Unterricht: Schüler denken didaktisch, wenn sie vermuten, worauf es ankommt, Lehrer, wenn sie sich fragen, woran sie zeigen können, worum es geht. Studenten und Referendare üben didaktisches Denken, indem sie über Unterricht sprechen, über beobachteten oder bevorstehenden Unterricht, über Planbarkeit und Planungsbedarf. Aber auch Parlamentarier, die Schulgesetze verabschieden, haben Vorstellungen von dem Unterricht, der Pflicht sein soll; Verfasser von Lehrplänen und Schulbuchautoren denken didaktisch - und Eltern, die sich über Schulbücher wundern. Diese Einführung wendet sich also an Experten, die dauernd schon tun, womit sich die Allgemeine Didaktik als Wissenschaft befaßt. Sie will den Gedankenaustausch zwischen didaktisch Denkenden anregen, will zeigen, welche Dienste wissenschaftliche Didaktik anzubieten hat, und eine kritische Auseinandersetzung mit didaktischer Literatur begünstigen. Sie geht deshalb konsequent davon aus, das Gegenteil immer mitzubedenken: das Nicht-Lernen, die Unaufmerksamkeit, die Begrenzung des Denkens unter Zeitdruck, das Vermeiden von Entscheidungen. Denn erklärt werden soll, unter welchen Bedingungen Unterricht zustande kommt. Orientierung sucht nur, wer schon handeln kann und nicht einfach weitermachen will - und Lernen ist auch ohne Lehrer oder Lesen möglich.