Arno Schmidts Lauban
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Lauban in Schlesien, die alte oberlausitzische Sechsstadt, bildete mit ihrer Umgebung für knapp ein Jahrzehnt den äußeren Lebenskreis Arno Schmidts während einer Zeit, die ihn entscheidend prägte. Eindrücke, die er hier im Alter zwischen 15 und 24 Jahren empfangen hatte, fanden ihren Niederschlag in seinem gesamten Werk, in Juvenilia (besonders in „Die Fremden“) ebenso wie in seinen ersten Büchern (besonders in „Leviathan“), seinen späteren (besonders in „Zettels Traum“) und seinen letzten (besonder in „Abend mit Goldrand“). Der Band dokumentiert, soweit möglich, bildlich alle Erwähnungen und Anspielungen Arno Schmidts, die Lauban und Umkreis zum Gegenstand haben. Aus entlegenen Quellen, Büchern, Archiven und Privatsammlungen zusammengetragen, vermitteln die Pläne, Skizzen und Bilder eine konkrete sinnliche Vorstellung von der Stadt und dem Kreis Lauban in den 1920er und 1930er Jahren. Eingehend wird auch die Zerstörung Laubans 1945 behandelt, von der Schmidts „Leviathan“ erzählt. Durch Auswertung historischer Quellen wird die gängige These von Arno Schmidts „authentischem Erzählen“ modifiziert. Das im Werk öfters bedeutungsschwanger auftauchende Motiv vom Liebespaar im Wald wird auf seinen Laubaner Ursprung zurückgeführt: Ein ikonografischer Exkurs zur „verbindungslosen Brücke“, Bilder zu Schmidts Eisenbahnfahrten zwischen Görlitz und Greiffenberg sowie zu seinen Ausflügen in der Queis-Landschaft.