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Sozialer Burgfrieden im Ersten Weltkrieg

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Die wichtigste strukturelle Veränderung in der Kölner Arbeiterbewegung während des Ersten Weltkriegs ist ein weitgehender Einigungsprozeß und nicht, wie aufgrund der bisherigen Forschungsergebnisse eher zu erwarten gewesen wäre, die Spaltung auch der sozialistischen Arbeiterbewegung. Der „Burgfrieden“ lieferte für die sozialistischen und christlichen Organisationen den Anlaß und die Rechtfertigung, innerhalb weniger Monate nach Kriegsbeginn von jahrelanger, härtester Konfrontation zu einer weitgehenden, engen und vertrauensvollen Kooperation überzugehen. Seit Ende 1914 wurden gemeinsame Aktionen und Initiativen, ja gemeinsame Vertrauensleutekonferenzen und Mitgliederversammlungen zur Regel. Es entstand eine breite christlich-sozialdemokratische Arbeiterbewegung, von der nur wenige oppositionelle Sozialdemokraten ausgeschlossen blieben. Die USP blieb bis Kriegsende bedeutungslos. Wer nach den Grundlagen der nach 1945 gebildeten Einheits-gewerkschaften forscht, darf diese nicht nur in den 30er und 40er Jahren und in den bei der Niederlage gegen den Faschismus gemachten Erfahrungen suchen, sondern muß auch die positiven Erfahrungen mit einer Politik der Zusammenarbeit im Ersten Weltkrieg einbeziehen.

Buchvariante

1992

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